Mahnwache in Wiesbaden: Auch heimische Landwirte demonstrieren
BU: Der Gilserberger Landwirt Tobias Gipper (rechts) von der Initiative „Land schafft Verbindung“ und der Jesberger Landwirt Andreas Kröschel (Mitte) haben der heimischen FDP-Landtagsabgeordneten Wiebke Knell symbolisch das Positionspapier des Hessischen Bauerverbandes zum Insektenschutzgesetz und zur Düngeverordnung überreicht.
Wiebke Knell, FDP, trifft Vertreter der Landwirtschaft
Wiebke Knell, landwirtschaftspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion aus Neukirchen hat die Mahnwache der Landwirte vor dem Hessischen Landtag besucht. Vom 16.-26. Februar demonstrieren Vertreter des Hessischen Bauernverbandes, der Initiative „Land schafft Verbindung“ und der Hessischen Landjugend. Anlass ist das Insektenschutzpaket, das in der vergangenen Woche im Bundestag beschlossen wurde sowie die Düngeverordnung des Landes.
Knell führte in Wiesbaden intensive Gespräche mit zahlreichen besorgten Landwirten unter anderem auch aus dem Schwalm-Eder-Kreis.
Der Gilserberger Landwirt Tobias Gipper von der Initiative „Land schafft Verbindung“ und der Jesberger Landwirt Andreas Kröschel haben dabei ihrer heimischen Landtagsabgeordneten Knell symbolisch die Positionspapiere des Hessischen Bauerverbandes zum Insektenschutzgesetz und zur Düngeverordnung überreicht.
Aus den Papieren, die auch auf der Website von Knell unter wiebke-knell.de hinterlegt sind, werden die Sorgen und Nöte der Bauern überdeutlich dargelegt. „Aus den Positionen geht eindeutig hervor, dass sich die Landwirte keineswegs dem Insektenschutz verschließen. Die Landwirte wissen, dass ohne Insekten keine Ernte möglich ist. Es ist die Art- und Weise des Umgangs der Bundes- und Landesregierung, der die Landwirte auf die Barrikaden treibt“, berichtet Knell.
Landwirt Gipper ergänzt: „Weder wurden andere Ursachen des Insektenrückgangs in die gesetzlichen Regelungen einbezogen, noch wurde darauf geachtet, dass bereits getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Insekten nicht abermals verschärft wurden, bevor deren Wirksamkeit überhaupt greifen konnten. Wir Landwirte werden per Gesetz zum alleinigen Sündenbock gestempelt. Es wird massiv in unser Eigentum und dessen Nutzbarkeit eingegriffen. In Kombination mit den Roten Gebieten der Düngerverordnung 2019 reduzieren sich die Ertragsflächen auf eine zum Teil existenzgefährdende Restgröße. Deswegen sind viele meiner Berufskollegen sehr verzweifelt.“
„Ich unterstütze die heimischen Landwirte in ihrem Protest und kann auch die Verzweiflung gut verstehen. Schließlich habe ich sie in zahlreichen Gesprächen und bei Betriebsbesuchen als verantwortungsvolle Produzenten hochwertiger Lebensmittel kennengelernt, die nachhaltig mit den natürlichen Ressourcen, von denen sie ja selber abhängig sind, umgehen. Gerade im Schwalm-Eder-Kreis hätten die neuen Vorgaben massive Einschränkungen zur Folge“ so Knell. „Für mich ist es keine Alternative, heimische Flächen aus der Nutzung zu nehmen und mich in eine Importabhängigkeit zu begeben. Für die FDP bleibt regional optimal“, resümiert Knell.
Die zuständige Fachministerin Priska Hinz hat sich bisher nicht bei den demonstrierenden Landwirten blicken lassen, was für ihr Abstimmungsverhalten im Bundesrat zum Insektenschutzgesetz als schlechtes Zeichen seitens der Teilnehmer gewertet wird. Knell fordert Ministerin Hinz auf, im Bundesrat dem Insektenschutzgesetz nicht zuzustimmen.